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Max Emanuel Cencic

Counter-Tenor

„Cencic ist mit der zur Zeit schönsten Stimme im Fach Countertenor begabt“ (Opernwelt, Mai 2008)

Max Emanuel Cencic ist einer der besten Countertenöre weltweit. Bereits in jungen Jahren war er Mitglied und Solist bei den Wiener Sängerknaben, bevor er 1992 seine Solokarriere als Sopranist begann, und von 2001 an als Countertenor. Er tritt mittlerweile an wichtigen Opernhäusern auf der ganzen Welt auf, wie der Wiener Staatsoper, dem Theater an der Wien, der Bayerischen Staatsoper, der Deutschen Oper Berlin, Barcelonas Gran Teatro del Liceu, dem Théâtre des Champs-Elysées sowie im La Monnaie auf. Er gab Konzerte in der Laeiszhalle Hamburg, der Carnegie Hall, dem Barbican Center, Amsterdams Concertgebouw, dem Wiener Musikverein, der Tchaikovsky Halle in Moskau und Tokyos Nomori Oper, sowie bei Festivals in Ludwigsburg, Montpellier, Potsdam, Halle (Händel Festspiele), Spoleto (Due Mondi), Ambronay, Eisenstadt und Dubrovnik. Er arbeitet regelmäßig mit Dirigenten wie William Christie, René Jacobs, Ottavio Dantone, Diego Fasolis, Jean-Christophe Spinosi, George Petrou, Emmanuelle Haïm, Fabio Biondi und Riccardo Muti.

Frühe Meilensteine in Cencics Karriere waren z.B. seine Darstellung des Nerone (L’incoronazione di Poppea) in Basel in 2003, (Opernwelt: Best New Singer of the Year), und des Herolds in der Welturaufführung von Aribert Reimanns Medea an der Wiener Staatsoper 2010. Besonders erwähnenswert waren Auftritte an der Seite von Plácido Domingo, eine US-Tour mit Riccardo Muti und dem Chicago Symphony Orchestra, und Solokonzerte im Palais de Versailles, am Théâtre des Champs-Élysées, beim Handel Festival in Karlsruhe, in Zagrebs Lisinski Halle und an der Onassis Halle in Athen in den Jahren 2011/12.

Als künstlerischer Leiter von Parnassus Arts Productions war Cencic verantwortlich für die Konzeption, Leitung und Aufführung wichtiger Werke des italienischen Barocks, wie der sensationellen Wiederentdeckung von Leonardo Vincis letzter Oper Artaserse, der in der Saison 2012/13 immense Bedeutung zukam. Wie ursprünglich 1730 in Rom, wurde auch die neue Produktion mit einer ausschließlich männlichen Besetzung aufgeführt, diesmal mit fünf Countertenören. Cencic kam dabei die anspruchsvolle Rolle der Mandane zu. Er wurde dafür mit begeisterten Kritiken belohnt, sowohl für seine Rolle als auch für die ganze Produktion. Bei jeder Aufführung, von Paris bis Wien, gab es standing Ovations, und seine Produktion hat mittlerweile elf Auszeichnungen erhalten, darunter zwei Echo Klassik (2013 für die CD und 2014 für die DVD) sowie zwei Grammy-Nominierungen.

In der Saison 2013/14 führte Cencic eine höchst erfolgreiche Tour mit seinem Konzertprogramm Venezia an die Spielstätten von St. Petersburg und Montpellier bis zu Münchens Cuvilliés-Theater und dem Théâtre des Champs-Élysées, später ans Grand Théâtre von Avignon, weiters an die Frankfurter Oper, in den Salle Pleyel in Paris und an die Kölner Philharmonie. In einer weiteren großen Europatournee war er der Alessandro in Händels gleichnamiger Oper, um bereits nach einer Vorstellung in Versailles den prestigeträchtigen Arabella de Platine-Preis, vergeben von forumopera.com, zu erhalten, in Anerkennung seiner herausragenden Auftritte im Jahr 2012.

Sein umfangreicher CD-Katalog beinhaltet viele preisgekrönte Produktionen:
Faramondo (Virgin Classics 2009) erhielt einen Diapason découverte und einen Diapason d’Or, sowie neun weitere Preise. Mezzo-soprano (EMI/Virgin Classics 2010), ein Rezital von Händel Arien,  erhielt neben aussergewöhnlichen Kritiken eine Auszeichnung durch das französische Magazin Télérama, Kroatiens Porin Preis, den Preis der Deutschen Schallplattenkritik und den Orphée d'Or (Académie du Disque Lyrique). DVD-Veröffentlichungen waren unter anderem Landis Il Sant’Alessio, (Virgin Classics 2008) sowie Monteverdis L’incoronazione di Poppea (Teatro Real, Madrid 2011), beide, wie auch Cencics Album Duetti (2011), dirigiert von William Christie. Letzteres gewann, genauso wie eine Aufnahme von Glucks Ezio, bei der Cencic den Valentiniano mimte, 2012 Deutschlands prestigeträchtigen Echo Klassik Preis. Die Hauptrolle in Deccas Aufnahme von Händels Alessandro 2012 brachte sechs wichtige Auszeichnungen ein, darunter Opera CD of the Year des Jahres 2013, vergeben von operaawards.com sowie Opera Production of the year, verliehen von Mezzo TV. Darauf folgten die sensationellen CD‘s mit Vincis Artaserse, (EMI/Virgin Classics 2012 - Echo Klassik 2013; nun auch auf DVD - Echo Klassik 2014) und mit seinem virtuosen Rezital Venezia (EMI/Virgin Classics 2013).

Artaserse, Alessandro und Venezia wurden europaweit auf mehreren TV-Kanälen ausgestrahlt. Seine  Solo-CD für Decca namens Rokoko, der Musik von Johann Adolf Hasse gewidmet, erhielt bereits einen Diapason d’or (arte.tv), einen Diamant de l’Opéra und einen Melómano de oro, sowie begeisterte Kritiken wo auch immer Cencic dieses Programm vortrug (Opéra de Versailles, Metz, Bordeaux, Opéra de Monte Carlo, Bordeaux, Oper von Karlsruhe, Istanbul, Cuvilliés-Theater München).

Besonders interessant war die Aufnahme von Hasses Siroe, herausgegeben im Oktober 2014 von Decca. Darin singt Cencic die Titelrolle, fungiert aber erstmals auch als Regisseur einer Live-Produktion, die in der Saison 2014/15 auf Europatournee ging, beginnend im November 2014 in Versailles.

In der Saison 2014/15 war Cencic auch in weiteren konzertanten Aufführungen von Händels Tamerlano (in der Rolle des Andronico) zu erleben. Diese Produktion ist ebenfalls auf CD (Naive) erschienen. Mit Alessandro war erwieder auf Tour (Beaux-arts Brussels, Tchaikovsky Hall Moscow, Händel Festival Halle), und mit Siroe in Versailles, Wien, Moskau, Amsterdam und Budapest.

2015 ist für Cencic ein Jahr mit vielen CD-Aufnahmen: sein neues Soloprogramm Arie Napoletane, Händels Radamisto (in dem er wieder die Titelrolle innehat), die glamouröse Gala der Countertenöre sowie eine weitere unbekannte Oper von Leonardo Vinci, Il Catone in Utica.

Max Emanuel Cencics Status als Ikone und Wegweiser einer ganzen Generation von Countertenören begann spätestens mit seinem sensationellen Vortrag der Titelrolle in Vivaldis Oper Farnace während der Saison 2011/12 an mehreren europäischen Spielstätten, und mit noch größerem Erfolg auf Mezzo-TV. Die Kritiken über die CD-Aufnahme dieses Werk (Virgin Classics 2011) überschlugen sich geradezu vor Begeisterung.  L’Opera schrieb: „Diese Arie [Ricordati che sei] würde alleine schon ausreichen, um Cencics Größe zu bezeugen. Sie platziert ihn ins Zentrum des zeitgenössischen Barockgesangs und, unbestreitbar, der neuen Countertenor-Ära, deren hellstes Licht er ist.“ Und weiter: „Man kann auch nicht [...] den tragischen Hauch vergessen, den Cencic „Gelido in ogni vena“ einflößt. Dies gelingt ihm dank seiner kantablen Stimmführung, die einen fast noch mehr zum Staunen bringt als die Virtuosität seiner Koloraturen. Die tragische Spannung erlebt in solchen Augenblicken eine fesselnde Tiefe, da Cencic sehr bewusst mit den besonderen Farben seines Vokalinstruments spielt. Seine Stimme besitzt eine klangliche Vollkommenheit, die im Gesangsfach des Countertenors einzigartig ist und das Charisma des Außergewöhnlichen besitzt.“

Oder, wie es ein anderer Kritiker ausdrückte: „Cencic, der unangefochtene Gott des Gesangs an diesem Abend“.