Fasziniert von den vielfältigen Kunstströmungen und kulturellen Einflüssen, aus denen die Musik im Habsburgischen Kaiserreich vom 16 bis zum 18. Jahrhundert erwuchs, widmet sich Accentus Austria in den letzten zehn Jahren den vokalen und instrumentalen Werken des österreichischen Kernlands und seiner daran angrenzenden Nachbarn. Das Zentrum der Forschung bildet im Moment die Österreichische Nationalbibliothek mit ihrer höchst umfangreichen Sammlung an noch immer wenig oder völlig unbekannter Musik. Die enge Zusammenarbeit mit Musikwissenschaftlern bildet dabei die Grundlage für die Repertoireauswahl und liefert unverzichtbare Impulse für die Besetzung und Interpretation.
Um das Einzigartige des jeweiligen Stils heraus zu arbeiten, darf dabei der Blick ins Innere, auf die eigene Kunstmusik, die traditionelle und die Unterhaltungsmusik genauso wenig fehlen wie jener weit über die Grenzen des Reiches hinaus – nach Osten wie nach Westen. Selbst bis ans andere Ende Europas „blickt“ Accentus Austria: Die jahrelange Auseinandersetzung mit spanischer früher Musik ließ auch hier ein Repertoire entstehen, das nunmehr von improvisatorischen Sephardischen Romanzen bis hin zu barocken Werken des ausgehenden 17. Jahrhunderts reicht.
In den letzten Jahren trat Accentus Austria bei Festivals und in Konzerthäusern in ganz Europa auf und erhielt darüber hinaus Einladungen nach Israel, Libanon, Marokko, die Vereinigten Arabischen Emirate und kürzlich an die Opernhäuser von Kairo und Alexandria. 2006 spielte Accentus Austria die szenische Bühnenproduktion „The Tragedy of Arianna“ in der europäischen Kulturhauptstadt Patras/Griechenland.