Das Ensemble il pomo d’oro wurde im Jahr 2012 gegründet. Es zeichnet sich aus durch eine authentische, dynamische Interpretation von Opern und Instrumentalwerken verschiedener Epochen in variablen Besetzungen. Die Musiker sind sämtlich ausgewiesene Spezialisten und gehören zu den besten ihres Fachs auf dem Gebiet der historischen Aufführungspraxis.
Aus der Zusammenarbeit mit dem italienischen Geiger und Dirigenten Riccardo Minasi sind zahlreiche Einspielungen hervorgegangen: Violinkonzerte von Antonio Vivaldi (Per l’Imperatore), Solorecitals mit den Countertenören Max Emanuel Cencic (Venezia), Xavier Sabata (Bad Guys), Franco Fagioli (Arias for Caffarelli), und eine Aufnahme mit venezianischen Barcarolen des 17. und 18. Jahrhunderts mit dem Sänger Vincenzo Capezzuto in Zusammenarbeit mit der Schriftstellerin Donna Leon. Die Einspielung mit Vivaldi-Konzerten für zwei Violinen vereint Riccardo Minasi und den russischen Geiger Dmitry Sinkovsky als Solisten und Leiter. Mit Dmitry Sinkovsky hat il pomo d’oro ebenfalls eine Solo CD mit Antonio Vivaldis hochvirtuosen Violinkonzerten Per Pisendel aufgenommen, die mit dem Diapason d’or ausgezeichnet wurde. Im Frühjahr 2013 spielte Il pomo d’oro die Oper Tamerlano von Georg Friedrich Händel (Leitung Riccardo Minasi) und das Solorecital Agrippina mit der schwedischen Mezzosopranistin Ann Hallenberg ein (Leitung Riccardo Minasi). Im Jahr 2014 spielte das Orchester ausserdem mit Riccardo Minasi und Maxim Emelyanychev als Solisten und Dirigenten Violinkonzerte und Cembalokonzerte von Joseph Haydn ein (Erato 2016). Weitere Opernaufnahmen erschienen im Jahr 2015: Catone in Utica von Leonardo Vinci und Partenope von Georg Friedrich Händel (beide dirigiert von Riccardo Minasi), sowie ein Solo-Recital mit Max Emanuel Cencic, Arie Napoletane (Leitung Maxim Emelyanychev), und ein Violoncello-Solo-Recital mit Edgar Moreau (Leitung Riccardo Minasi).
Il pomo d’oro ist mit seinen Opern-, Vokal- und Instrumentalprogrammen in zahlreichen bedeutenden Konzertsälen und Festivals in ganz Europa zu Gast, unter anderem in Versailles (Opéra Royal), Wien (Theater an der Wien), München (Herkulessaal), Krakau, Paris (Théâtre des Champs Elysées), London (Wigmore Hall, Barbican), Gstaad, Händel-Festpiele Göttingen, Halle und Karlsruhe. Eine Asien-Tournee mit der amerikanischen Mezzosopranistin Joyce DiDonato und eine Amerika-Tournee mit Max Emanuel Cencic rundete 2015 die Konzerttätigkeit des Ensembles ab.
Seit dem Jahr 2016 ist Maxim Emelyanychev neuer Chefdirigent des Ensembles. In diesem Jahr sind bereits ein neues Recital mit Joyce DiDonato (Ltg. Maxim Emelyanchev) und die Oper Ottone von Georg Friedrich Händel (Ltg. George Petrou) eingespielt worden. Es folgen weitere Aufnahmen mit Ann Hallenberg, Dmitry Sinkovsky und Francesca Aspromonte.
ECHO Klassik 2016: Das Ensemble il pomo d’oro wurde 2016 mit einem ECHO Klassik in der Kategorie Konzerteinspielung Musik 19. Jahrhundert ausgezeichnet (CD Haydn: Concertos), und war bei zwei weiteren ECHO Klassik Auszeichnungen als Orchester beteiligt: Nachwuchskünstler Cello mit Edgar Moreau (CD Giovincello), Operneinspielung bis 17./18. Jahrhundert (CD Vinci, Catone in Utica).
Der Name des Ensembles il pomo d’oro bezieht sich auf die gleichnamige Oper von Antonio Cesti aus dem Jahr 1666. Komponiert zu den Hochzeitsfeierlichkeiten des Kaisers Leopold I. und Margarita Teresa von Spanien, war "Il Pomo d’Oro" wohl eine der größten, teuersten und spektakulärsten Opernproduktionen in der noch jungen Geschichte der Gattung. 24 verschiedene Bühnenbilder, ein Pferdeballett von 300 Pferden, ein Feuerwerk von 73.000 Raketen, "special effects" wie einstürzende Türme, sinkende Schiffe und fliegende Götter, 50 Sänger, eine Gesamtdauer von 10 Stunden – Superlative, die den Wiener Hof des Kaisers mit einem Blick auf den Hof des Sonnenkönigs von Versailles zum glänzenden Mittelpunkt europäischer Festkultur machen sollten.