Andrés Gabetta gilt als einer der vielversprechendsten Barockgeiger seiner Generation. Der franko-argentinische Musiker mit russischen Wurzeln erhielt den ersten Unterricht auf dem Instrument als Vierjähriger in seinem Heimatland Argentinien, setzte seine Ausbildung an der renommierten Escuela de Musica Superior Reina Sofia in Madrid fort und beendete sein Studium an der Basler Musikhochschule und der Schola Cantorum Basiliensis. Sein umfangreiches Repertoire reicht von modernen und romantischen Stücken, die er mit dem Sinfonieorchester Basel spielt, bis zu Werken des Barock und der Klassik, die er auf historischen Instrumenten interpretiert.
2011 erfüllte sich der Geigenvirtuose einen lang gehegten Traum und gründete zusammen mit seiner Schwester, der Cellistin Sol Gabetta, sein eigenes Barockorchester, die Cappella Gabetta. Zu dem Ensemble, mit dem Andrés Gabetta als Solist und Dirigent musiziert, gehören Musikerpersönlichkeiten wie Sol Gabetta, Giuliano Caramignola, Vivica Genaux, Simone Kermes, Gabor Boldoczki, Baiba Skride, Patricia Kopatchinskaia, Sergei Nakariekov, Maurice Steger und Christophe Coin. Andrés Gabetta tritt häufig bei bedeutenden internationalen Musikfestivals auf wie dem Menuhin Festival Gstaad, den Haydn Festspiele, dem Schleswig-Holstein Musik Festival, dem Rheingau Musik Festival und der Bachwoche Ansbach. Als Solist und Kammermusiker gastiert Andrés Gabetta in namhaften europäischen Konzertsälen, unter anderen im Kultur- und Kongresszentrum Luzern, in der Tonhalle Zürich, dem Concertgebouw Amsterdam, der Berliner Philharmonie, der Laeiszhalle Hamburg, der Salle Gaveau, dem Théâtre des Champs-Élysées und dem Musikverein und Konzerthaus Wien.
Gabettas Suche nach virtuosen Stücken unbekannter Komponisten spiegelt sich auch in seiner Diskographie wider. Viele seiner Aufnahmen erhielten bedeutende Preise und Auszeichnungen, darunter eine Nominierung für den Grammy Award 2008 für die Interpretation der Brandenburgischen Konzerte Bachs oder den Preis Choc du Monde de la Musique für Haydns Oktett und Nocturnes, die zusammen mit Christophe Coin und seinem Mosaique Quartett aufgeführt wurden. Zu weiteren Aufnahmen Gabettas gehören Quintette und Trios von Felicien David, Böely Streichsextett und verschiedene Oktette von Albrechtsberger.
Andrés Gabetta steht bei Sony Classical unter Vertrag. Seine letzte CD, »Rival Queens«, mit den Sopranistinnen Vivica Genaux und Simone Kermes ist der Rivalität zwischen den seinerzeit gefeierten Primadonnen Faustina Bordoni und Francesca Cuzzoni gewidmet und enthält Werke von Johann Adolf Hasse, Nicola Antonio Porpora sowie andere Trouvaillen, die als Aufnahmen hier ihre Welturaufführung erleben. Auch Gabettas neues Album, das 2016 herauskommen soll, dokumentiert seine unablässige Spurensuche nach bisher unveröffentlichten Stücken der Musikliteratur.
Gabetta unterrichtet als Professor am Conservatoire de Montbéliard in Frankreich. Er spielt auf einer venezianischen Geige von Petrus Guarnerius aus dem Jahr 1727.