Carlo Colombara gilt heute als ein Musterbeispiel für das Bass Repertoire. Seine Interpretationen im romantischen Belcanto-Fach sowie in der französischen Kreativszene haben einstimmigen Beifall von Publikum und Kritikern erhalten. Colombara erreichte seinen größten Triumph durch seine Arbeit an den Verdi-Opern und er ist daher als einer der besten Verdi-Interpretatoren bekannt.
Sein Ton ist stark, breit gefächert, dunkel, lebhaft und hat eine empfindsame Kraft zu kommunizieren. Dies, gepaart mit seinen überzeugenden schauspielerischen Fähigkeiten, hat ihn an die Spitze der zeitgenössischen Opernszene gebracht.
Nach einer zwei Jahrzehnte andauernden Karriere und der Arbeit mit den wichtigsten Dirigenten und Regisseuren des internationalen Opernszene, erweitert Colombara auch weiterhin sein Repertoire kontinuierlich; Er ist ständig von seinem rastlosen künstlerischen Geist und seiner Berufung für Gesang und Theater getrieben. 2009 debütierte er in Boitos “Mefistofele“ am Savonlinna Festival sowie in Bizets “Carmen“ als Escamillo auf dem Festival der Caracalla in Rom. Im Jahr 2010 debütierte er in “Don Pasquale“ auf dem Festival von Peralada (Spanien), der ersten Opera buffa für den italienischen Bass, sowie in “Hoffmanns Erzählungen“ an der Aichi Triennale in Nagoya. Auch sang er seinen ersten Don Giovanni am Teatro del Giglio von Lucca.
Im Alter von neun verliebte sich der Sänger in das Opern-Genre, nachdem er eine Produktion von “Carmen“ im Teatro Comunale in Bologna, seiner Geburtsstadt, sah.
Er begann seine Ausbildung im Alter von 12 Jahren mit Klavierunterricht und startete im Alter von 15 Jahren mit Gesang – seiner großen Leidenschaft. Die Perfektionierung seiner Stimme folgte in Bologna mit Paride Venturi. Im Jahr 1986 gewann Colombara beim Gian Battista Viotti Wettbewerb den Preis als bester italienischer Sänger und im darauffolgenden Jahr den “As.Li.Co Wettbewerb“ bevor er schließlich am Teatro dell'Opera in Rom mit der Rolle des Silva in “Ernani“ (Verdi) debütierte. Es folgte die Rolle Seneca in “L'incoronazione di Poppea“ (Monteverdi) am Bologna Comunale und Tiresias in “Oedipus Rex“ (Strawinsky) am La Fenice in Venedig. In den 90er Jahren wurde er als eine der herausragendsten Sänger seiner Generation gefeiert, wozu auch sein Debüt mit Procida in “I vespri siciliani“, dirigiert von Riccardo Muti an der Mailänder Scala im Jahr 1989, zählt.
Carlo Colombaras Karriere ist umfangreich und er hat in einigen der wichtigsten Theaterunternehmen der Welt, wie der Bayerischen Staatsoper in München, der Covent Garden Royal Opera House in London, Arena in Verona, Opernhaus in Zürich, San Carlo in Neapel, Colón in Buenos Aires, der Metropolitan Opera in New York, das Bolschoi in Moskau, der Real in Madrid, dem New National Theater in Tokio und der Gran Teatre del Liceu in Barcelona und vielen anderen konzertiert.
Einige der entscheidenden Stationen in seiner Karriere in den letzten Jahren sind seine Auftritte in “Don Carlo“ in Zürich, Sevilla und Bologna, “Simon Boccanegra“ in Paris, Zürich und München, “Aida“ in London, Florenz, Barcelona und New York, “Ernani“ in Madrid, Zürich und Wien, “Macbeth“ in Neapel, Madrid und München, “Norma“ in Chicago, “Il Barbiere di Siviglia“ in Tokyo, “La Gioconda“ in Verona und Barcelona, “La Bohème“ in Neapel (Regie von Franco Zeffirelli, mit denen er bei vielen anderen Gelegenheiten zusammengearbeitet hat), “Turandot“ im Bolschoi, “I Lombardi“ in Zürich, “I Puritani“ in Wien und Palermo, “Seramide“ in Venedig, “Attila“ in Wien, Genua und Macerata, “Nabucco“ in Wien und “Reggio Emilia“ und viele mehr. Er trat für viele Jahre bei den Opernfestspielen in A Coruña auf, wo er hauptsächlich “Il Barbiere di Siviglia“, “Faust“, “Lucia di Lammermoor“, “La Bohème“ und 2008 “Macbeth“ sang.
Neben seiner Operntätigkeit ist Carlo Colombara bekannt für seine konzertanten Aufführungen. Mit Verdis Messa da Requiem trat er mehr als hundertmal in Städten wie Florenz, Rom, London, Neapel, Paris und Modena (das letzte in Erinnerung an Luciano Pavarotti, mit wem er das letzte mal die Bühne teilte) auf.
Carlo Colombaras Diskographie umfasst zahlreiche Aufnahmen auf CD und DVD für Virgin, Deutsche Grammophon, BMG, EMI, RCA, Fone, Dynamisch, Decca, Bongiovanni, Nuova Era, Naxos, etc., und auch Sendungen für Radio (für Radio France und dem Bayerischen Rundfunk u.a.) sowie Fernsehen von der Mailänder Scala, des Maggio Musicale Fiorentino und das Teatro San Carlo in Neapel.
