Lauma Skride Klavier | EUROPAMUSICALE Frauenorchester | Kristiina Poska Dirigentin
Schirmherrschaft: Dr. Angela Merkel
Grußwort: Bayer. Staatsministerin Kerstin Schreyer, MdL
Festkomitee:
Prof. Susanne Porsche (Vorsitzende) | Prof. Dr. Dr. Ann-Kristin Achleitner | Ilse Aigner | Prof. Dr. med. Marion Kiechle | Regine Sixt
Starke Frauen in der Musik hat es immer gegeben, allen Widerständen zum Trotz. Als vor ca. 100 Jahren ernsthaft aufgerufen wurde Frauenorchester zu gründen, war es eine Verzweiflungstat, da Musikerinnen zwar in den Musikhochschulen ausgebildet wurden, aber die Orchester keine Frauen einstellten. Hundert Jahre später, 1997 brachen die Wiener Philharmoniker nach weltweitem Protest ihre Tradition als reiner Männerverein öffentlich aufzutreten. Ihre Frauenquote lag 2006 bei 0,86 %. Auch die Berliner Philharmoniker, die 1982 erstmals Madeleine Caruzzo als erste Geige aufnahmen, hatten ein Jahr später mit der Klarinettistin Sabine Meyer ihren Skandal im Kampf um die Geschlechtergleichheit. Ähnliche Formen der Diskriminierung fanden in fast allen hoch bezahlten Orchestern statt.
Heute sieht die Situation für Frauen deutlich besser aus, aber von Gleichberechtigung kann noch lange keine Rede sein wie die Studie des Deutschen Kulturrats mit Unterstützung von Staatsministerin Prof. Monika Grütters aus dem Jahr 2016 dokumentiert. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass die Zahl der weiblichen Studierenden, in den Männerdomänen, Dirigieren und Komposition zwar zunimmt (30%), aber Frauen im Beruf, bei der Vergabe von Stipendien, Kompositionsaufträgen, der Vergabe von Posten als Generalmusikdirektorin oder Professorinnen weiterhin unterrepräsentiert sind (10 % und weniger). Welche hochsubventionierten Orchester spielen Kompositionen von Frauen?
Die bei Hamburg lebende Sofia Gubaidulina ist die Grand Dame der Neuen Musik. Die bedeutendste Komponistin Russlands der Gegenwart ist eine Klangkünstlerin, die mit ungewöhnlichen Besetzungen verschiedene Traditionen und Inspirationsquellen verknüpft. Clara Schumanns Klavierkonzert in a-Moll braucht den Vergleich zu dem ihres Mannes Robert Schumann nicht zu scheuen. Warum wird es so selten gespielt? Erst zum 200. Geburtstag der berühmten Pianistin im kommenden Jahr scheint das Interesse an Clara Wieck zu wachsen, die neben einer profunden Klavierausbildung auch das Rüstzeug zur Komposition erhielt. Als „weiblichen Beethoven“ haben Zeitgenossen Emilie Mayer gefeiert. Über die Grenzen Berlins berühmt wurde sie mit ihrer Kammermusik sowie mit groß besetzen Symphonien und Orchesterwerken. Die Philharmonische Gesellschaft München ernannte sie zum Ehrenmitglied. Vielleicht hatten die Münchner Philharmoniker schon damals ihre 5. Symphonie aufgeführt?
Sofia Gubaidulina (*1931) „Märchenpoem“ („Fairytale Poem") für Orchester ( 1971)
Clara Schumann (1819-1896) 1. Klavierkonzert op. 7 a-Moll (1835)
Emilie Mayer (1812-1883) Symphonie Nr. 5 f-Moll (1862)