Allerheiligen-Hofkirche der Residenz
casalQuartett
auf historischen Instrumenten
Kritik
Silbriger Klang - Das Casal Quartett in der Allerheiligen-Hofkirche
<link file:2846 download file>Süddeutsche Zeitung 16.11.2016 <link file:2846 download file>(pdf-Download)
Seine Instrumente galten im 18. Jahrhundert wegen ihres Silbertons als die besten. Noch 1775 wurde in London das Zehnfache einer "Stradivari" für eine Geige von Jakob Stainer, 1619 in Absam geboren und dort 1683 geistig umnachtet gestorben, gezahlt. Das Schweizer Casal Quartett (Felix Froschhammer, Rachel Rosina Späth, Violinen; Markus Fleck, Viola; Andreas Fleck, Violoncello) hat das Glück, auf Stainer-Instrumenten des Musikkollegiums Winterthur spielen zu können.
Es hat einige Jahre gedauert, bis die Musiker zu Rande kamen mit dem, was barocke Stimmung, Intonation auf Darmsaiten und anderes mehr betrifft. Das Resultat ist ein wunderbar intimer, farbenreicher, weicher, tatsächlich silbriger Klang, der die leider nur sehr mäßig besuchte AllerheiligenHofkirche erfüllte. Die "Casal"-Leute moderierten und boten mit Lust, Glanz und Souveränität Musik aus der Zeit zwischen 1750 und 1800, als die Mode "Streichquartett" in ganz Europa ihre erste Blütezeit erlebte. Es begann mit Musik von Franz Xaver Richter (1709-1789), dessen Ruhm vor allem auf seiner Tätigkeit bei der Mannheimer Hofkapelle beruht. Sieben Quartette hat er geschrieben, hier erklang das in C-Dur op. 5, 1, lebendig, frisch und durchaus an Eigenständigkeit der Stimmen interessiert.
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Felix Froschhammer Violine | Rachel Rosina Späth Violine | Markus Fleck Viola | Andreas Fleck Violoncello
Das casalQuartett gehört zu den erfolgreichsten und international renommiertesten Schweizer Streichquartetten, in der Presse gar, als das Beste seit den 60er Jahren gerühmt. In über 1.400 Konzerten in aller Welt überzeugt die Formation durch die „Synthese von Gefühl und Intellekt“ (FAZ). 1996 gegründet, wurde es vor allem durch das Studium beim Carmina und Alban-Berg-Quartett (Walter Levin) geprägt. Trotz signifikanter Gewichtung auf das Kernrepertoire sehen die Musiker im Streichquartett eine der wandlungsfähigsten Gattungen und lieben Ausflüge in die moderne Musik, Genre-Überschreitungen oder klangliche Erweiterungen mit Gast-Musikern. Musikprojekte mit jungen Hörern sowie die Moderation traditioneller Konzerte sind Wesensmerkmale des casalQuartetts, das das Spannungsfeld zwischen Tradition und Innovation zur Triebfeder seines Wirkens macht.
Das Konzert spielen sie auf Instrumenten von Jakob Stainer.
„Er ist der erste Geigenmacher der Welt.“ (Schubart 1839)
Nein, nicht um den berühmten Mann aus Cremona geht es, dessen Instrumente astronomische Preise erzielen, sondern um Jakob Stainer, dessen Violinen aus Innsbruck in Tirol um das Jahr 1800 das vierfache einer Violine von Stradivari kosteten. Seit Mitte des 17. Jhd. strahlte der Ruhm seiner Handwerkskunst in alle Winkel Europas, nahmen nahezu alle Geigenbauer ihn zum Vorbild. Der obertonreiche, goldfarbene Klang seiner Instrumente galt bis in das 19. Jahrhundert als Innbegriff der Schönheit. Das casalQuartett nutzte die Chance, ein einzigartiges, restauriertes Quartett von Stainer aus Privatbesitz zu spielen. Entstanden ist ein langjähriges Projekt mit Konzerten und CD-Produktionen, das fantastische Repertoire für Streichquartett im 18. Jahrhundert neu zu entdecken. Dabei konzentriert sich das casalQuartett neben den großen Komponisten der Gattung auf die Entstehungsgeschichte des Streichquartetts in Europa vor 1750. Es erschienen zwei CDs: Auf den ersten beiden CDs sind die Werke von Alessandro Scarlatti und Giovanni B. Sammartini, von Louis-Gabriel Guillemain und Georg Philipp Telemann. Darüber hinaus die großen Gründungsväter der Gattung: So hat man diese und die Quartette von Haydn, Mozart und Boccherini noch nie gehört!
1. Abonnement-Konzert: Vier im roten Kreis - Streichquartette
Programm
Das goldene Zeitalter des Streichquartetts - zwischen 1750 und 1800
Franz Xaver Richter Quartett C-Dur op. 5/1
Luigi Boccherini Quartett c-Moll op. 2/1
Antonio Rosetti Quartett A-Dur op. 6
Wolfgang Amadeus Mozart Adagio und Fuge KV 546
Joseph Haydn Quartett G-Dur op. 76/1("Erdödy")