Silke Avenhaus Klavier | Christoph Poppen Violine | Hariolf Schlichtig Viola | und ihre Meisterschüler der Hochschule für Musik und Theater München
Obwohl die Themen spanischen Ursprungs sind, folgte der Spanier Joaquin Turina (1882-1949) in seinem 1932 komponierten Klavierquartett op. 67 der deutsch-österreichischen Gattungstradition. Der erste Satz erklingt als ein Lied in fünf Abschnitten, dessen Thema versteckt im Trio des zentralen Vivo-Satzes wieder auftaucht. Der wichtigste Part gehört dem Klavier, das fast wie der Solist eines Konzertes behandelt wird. Der einst als Bürgerschreck gefürchtete Paul Hindemith (1895-1963) fand in den 20er Jahren zur Neuen Sachlichkeit. Eines dieser Werke sind seine drei Serenaden op. 35 mit dem Untertitel Kleine Kantate nach romantischen Texten für Sopran, Oboe, Bratsche und Violoncello aus dem Jahr 1924, die Hindemith seiner Ehefrau Gertrud widmete. "Mir ist nach dem Werk, als habe ich eine große tragische Geschichte gelesen" beschrieb Clara Schumann die Wirkung, die Johannes Brahms’ (1833-1897) Klavierquintett f-Moll bei ihr hinterlassen hatte. Das viersätzige Werk entfaltet sich von Beginn an in einem straffen Spannungsbogen und einem tiefen Ton der Tragödie. Mehrmals hatte Brahms dieses Werk für unterschiedliche Besetzungen bearbeitet, bis er schließlich zum Klavierquintett kam, das endlich den von ihm intendierten Klangeffekt erzielte.
Joaquin Turina Klavierquartett a-Moll op. 67
Paul Hindemith Die Serenaden op. 35 für Gesang, Oboe, Viola und Cello
Johannes Brahms Klavierquintett f-Moll op. 34