Wenn der Funke überspringt
<link file:3189 _blank download file>Abendzeitung, 30.06.2017
… Die gute Nachricht: Wer nicht da war hat etwas verpasst. Händels musikalische Schilderung der sieben Plagen und des Exodus der Israeliten aus Ägypten kommt der dramatischen Natur des Dirigenten Hansjörg Albrecht entgegen. ... Das Münchener Bachorchester, angeführt vom hoch engagierten Daniel Giglberger, spielte auf modernen Instrumenten im historisch informierten Stil. ... Der etwa 60-köpfige gemischte Chor sang die Fugen ein wenig Sopranbetont. … Sonst ist der Klang frisch, hell und transparent. … Als Zugabe wiederholte Albrecht einen Chorsatz – nicht ohne davor die Bedeutung von Händel Werk in zwei, drei Sätze prägnant zusammenzufassen. Diese Stärke dürfte der Dirigent gerne öfter ausspielen. Sie könnte ein Argument für die vom Chor angestrebte Förderung durch die Stadt sein.
Der Chor steht in "Israel in Egypt", erstaufgeführt 1739 in London, in bis dahin nie dagewesener Weise im Zentrum und übernimmt vorrangig die Rolle des Erzählers. Nicht nur die klangmalerische Gestaltung der zehn Plagen, vor allem die Wirkung der Katastrophen auf die Seelen der Menschen zeugen von Händels künstlerischer Meisterschaft und bewegen das Publikum bis heute.