Barocktrompetenensemble Berlin
Johann Plietzsch Leitung
Alle Konzerte sind open-air angekündigt und müssen aufgrund der Pandemielage auch bei Regen open-air stattfinden. Bitte bringen Sie bei Regen passende Bekleidung mit. Regenschirme sind erlaubt.
Nur für den Fall, dass der Veranstaltungsort wetterbedingt unbespielbar ist (Gewitter über dem Veranstaltungsort, Starkregen etc) wird das Konzert vor Ort abgebrochen. Anschließend wird über weitere Schritte informiert.
Im Sonderfall von Dauerregen am Veranstaltungstag bitten wir Sie, genau hier 2 Stunden vor Konzertbeginn nachzulesen, ob es eine Sonderankündigung gibt.
Programm:
Dancian Philidor Marche de timbales für Pauke solo
Marc-Antoine Charpentier Te Deum - Prelude
Henry Purcell Suite aus: Who can from joy refrain Z. 342 | The Duke of Gloucester’s Birthday Ode: Overture & March
Hendrich Lübeck Sonata Nr. 6 aus den Trompeterbüchern von Lübeck & Thomsen 1585 Kopenhagen
Die Kunst der Hoftrompeter & Heerpauker
Trompetenmusiken aus den kaiserlichen & königlichen Bibliotheken von Wien, Madrid, Kopenhagen, Dresden, Paris/Versaille u.a
Anonymus (Kremsier 17.Jhd. ) Intrada – Francesa – Hanak | Handschrift aus dem Schlossarchiv Kremsier
Anonymus/Gaspar Sanz Spanische Suite
Jeremiah Clarke/John Shore “Musicke for the Theater”
Georg Friedrich Händel Suite aus: Watermusic HWV 348-350
Das kriegerische „Lärmen“ der Trompeter und Pauker wird in vielen historischen Berichten als furchteinflößendes Ereignis beschrieben. Eine klanggewaltige Machtdemonstration!
Dahinter stand ein einfaches militärisch-ordnendes Prinzip: Kein Krieg, keine Schlacht konnte ohne die Mitwirkung der Trompeter & Pauker geführt werden. Sie waren die Nachrichten- und Befehlsübermittler und für den Rhythmus der Truppen verantwortlich. Wegen ihrer Kriegswichtigkeit nahmen die Trompeter & Pauker eine Sonderrolle ein und genossen hohe Privilegien. Als Offiziere waren sie mit ihrem Wissen um Befehle und Signale „Geheimnisträger“ - und ihre „Musik“ durfte nicht aufgeschrieben werden.
Doch wie durch ein Wunder haben sich einige Quellen der Musik der Hoftrompeter & Heerpauker erhalten: Die Trompeter-Bücher von Magnus Thomsen und Hendrich Lübeck (beide deutsche Trompeter am Hof Christians des IV. in Kopenhagen) datieren auf die letzte Dekade des 16. Jahrhunderts. Neben den wichtigsten Signalen sind dort auch viele Musikstücke notiert, allerdings in einer Prinzipal-Tabulatur, d.h. nur die 3. Trompetenstimme (Prinzipale) ist aufgeschrieben. Die darüber liegenden, hohen Clarino-Stimmen sowie die tiefen Trompeten & Pauken improvisieren dazu.
Die Anzahl der Trompeter und Pauker eines Herrschers sagte viel über seine Macht und: seine Bonität aus! Denn, die mit großen Privilegien ausgestatteten Trompeter und Pauker waren ihrem Dienst-Herren nicht nur lieb, sondern auch teuer!
Ein Hoftrompeter musste neben seinem hohen Sold mit seinem Instrument und einem Pferd ausgestattet werden, seine Unterkunft war frei, Holz zum Heizen, eine bestimmte Menge Wein und Bier wurden frei zur Verfügung gestellt. Die soziale Absicherung umfasste auch eine Witwen-und Waisenrente im Ablebensfall. Im Gegenzug haftete er aber auch mit seinem Leben für die Richtigkeit seiner Signale im Krieg.
Aber auch in Friedenszeiten musste der Alltag am Hofe durch sie organisiert werden. Repräsentation und die musikalische Ausgestaltung von Empfängen und großen Festivitäten gehörten zu den Aufgaben der Hoftrompeter & Pauker.
Michael Praetorius (1571-1621) schreibt in seinem „Syntagma Musicum“ (1615/1619):
„Trummet ist ein herrlich Instrument / wenn ein guter Meister / der es wol und künstlich zwingen kann / darüber kömmt...“
Fühlen Sie sich mit Trompeten und Pauken königlich unterhalten!
Henry Purcell Suite „Who can from joy refrain“
Marc-Antoine Charpentier Te Deum
Georg Friedrich Händel Watermusik
Dancian Philidor Marche de timbales
Konzertdauer: ca. 60 - 70 min ohne Pause